Horst Wiegand: „Winterreise und andere Gedichte“

Auszug aus dem Nachwort von André Schinkel

im Februar 2021

… Wiegands Sprache ist ein Orakel aus Weisheit und
Stille, ein Geläut aus „auffiegenden“ Worten, bevor wieder Ruhe einsetzt,
wenn der Vortrag des Dichters, die Forschung des Sehenden, der sich in
der Natur und ums Haus bewegt, vorerst endet, Atem schöpft …

… In einer so kühnen wie unaufgeregten Symbiose gelingt
es ihm in seiner Dichtung, das Nebeneinander von Musikalität, Vers, Sichtung
der Umstände und vor allem der Natur in eine Balance von Besinnung
und Staunen zu bringen. Dabei gelingen ihm auf den Kern des Blicks eingedampfte,
leuchtende Kunstwerke von berückender Antipp-Genauigkeit
und Betroffenheit, aus dem sicheren Klang der eigenen Stimme geschöpft.

… Letztlich aber ist die Winterreise auch eine Wanderung durch die
inneren Spiegelsäle, auf der Spur dessen, was Impressionen, Wege, Jahre
hinterließen und was davon dringend geraten in ein Gedicht gehört.

… auf eine Weise eingefangen und ausgedrückt, wie man’s
besser kaum sagen kann.

In der Zeitung „Freies Wort“

vom 15.04.2021 erschien dieser Artikel über das 4. Buch:
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